id4you.de

Filmtechniken

        (Stand: 01.06.2023)

Tips zum Filmen und Schneiden, um ein gewünschtes Ergebnis zu erzielen.
Hier ist sicherlich nicht alles vertreten, was möglich ist, aber diese Seite kann dazu beitragen, sich Gedanken zu machen.
Diese Seite hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Grundsätzliches
Jeder Film muss bzw. sollteimmereine Geschichte erzählen. Ein Film lebt auch von Konflikten.
Siehe auch Filmschnitt, Filmaufbau, Einstellungen und den Einsatz von B-Roll Footage.

Wenn ein Film gelingen soll, muss er gut geplant werden. Als Vorbereitung kommt nach der Idee die Erstellung eines Storyboards und Drehbuch.
Storyboards können frei, auf Vorlagen, oder elektronisch per Software erstellt werden. Eine sehr gute Freeware zur Erstellung eines elektronischen Storyboards kann hier runtergeladen werden. Gleichzeitig wird auf der Seite auch demonstriert, was ein Storyboard ist. Was ein Drehbuch ist und wie es genutzt wird, ist hier sehr gut, auch mit Beispielen beschrieben. Auch ein Drehbuch wird meistens mit einer Software geschrieben. Das Freeware Programm Trelby kann hier runtergeladen werden.

Was ist ein Drehbuch?
In einem Drehbuch wird die Beschreibung als Vorlage für einen Film festgehalten. Es beinhaltet das Filmthema, den Filmtitel und die eine mehr oder weniger kurze Beschreibung der Handlung des Filmes.
    Im Drehbuch wird folgendes festgehalten:
  • das Filmteam
  • das Thema des Films
  • der Filmtitel
  • eine chronologische Beschreibung der Filmhandlung mit Ortsangaben, gesprochenen Texten und Gesten


  • Was ist ein Storyboard?
    Das Storyboard ist ein Plan für die Abfolge eines Films. Im Storyboard wird durch eine Folge von typischen Einzelbildern der Handlungsablauf einer filmischen Geschichte illustriert.
      Im Storyboard wird folgendes festgehalten:
  • die Szenen-Nummer
  • die geplante Zeit der Szene oder Einstellung
  • eine typische Zeichnung der Szene oder Einstellung
  • die geplante Kameraeinstellung
  • die geplante Kameraposition
  • die schriftliche Beschreibung und Hinweise zur Szene oder Einstellung
  • Angaben zu Audio bzw. Atmos

  • Nun geht es aber los.

    Der eigene Urlaubsfilm

    • Chronologischer Ablauf ist der einfachste, aber auch. andere Abläufe sind natürlich möglich.
    • Nicht immer wieder die gleiche Umgebung an verschiedenen Stellen im Film zeigen. Lieber den chronologischen Ablauf vernachlässigen.
    • Viele Details zeigen.
    • Fotos mit einbinden. Eventuell auch als Slideshow.
    • Nicht zu lange Scenen. Das wird sehr schnell langweilig.
    • Nicht zu lange Schwenks. Teile des Schwenks können später im Schnitt entfernt werden, um ihn geschickt zu kürzen (30 Grad Regel).
    • Möglichst auf den Zoom ganz verzichten, da er nicht dem menschlichen Sehvermögen entspricht.
    • Erklärende Kommentare (eventuell im Wechsel mit dem Partner oder Kindern) so einsetzen, das jeder dem Film folgen kann.
    • Untertitel tragen zum Verständnis und Orientierung bei.
    • Eventuell eine kurze Einleitung am Anfang des Film, oder auch zwischendurch. Das kann nach dem Urlaub aufgenommen werden.
    • Sich auch ab und zu von anderen filmen lassen, sonst kommt man selber im Film nicht vor.

    Dokumentationen

    • Ein Dokumentationsfilm erfordert einen hohen Aufwand an Recherchen im Voraus.
    • Der Film lebt von dem Kommentator. Seine bzw. ihre Stimme tragen entscheidend zum Erfolg bei.
    • Oft ist interessant, was in der Vergangenheit war, bzw. was für die Zukunft geplant ist.
    • Ein direkter Kontakt zu einheimischen Menschen bezüglich Meinungen, Erzählungen, oder Lebensumstände usw. bereichert den Film.
    • Lustige Anekdoten und Abläufe lockern auf.
    • Was bei den Vor-Recherchen nicht bekannt war, kann noch im Nachhinein ergänzt werden.

    Familienfilme

    • Friede, Freude, Eierkuchen fällt mir dazu spontan ein.
    • Happyend darf nicht fehlen.
    • Fröhliche Musik auswählen.
    • Dinge, die in Familien Tag täglich vorkommen etwas übertrieben darstellen.
    • Die Unterschiede der Generationen werden oft herausgestellt.

    Imagefilm

    Um einen potenziellen Kunden einen Einblick in ein Unternehmen und dessen Leistungen nahezubringen, eignet sich ein sogenannter Imagefilm, oft auch Firmenvideo genannt, sehr gut. Imagefilme sind ein beliebtes Mittel geworden, um sich von der Masse abzuheben. In so einem Imagefilm wird, wenn er richtig erstellt wurde, in kürzester Zeit alles Wissenswerte über ein Unternehmen vermittelt. Lange Erklärungen oder das durchsuchen von Internetauftritten gehören im Punkt "erstes kennenlernen des Unternehmens" immer mehr der Vergangenheit an.

    Achtung, ein schlecht gemachter Imagefilm bewirkt schnell das Gegenteil dessen, was er bewirken soll. Ich kann nur davor warnen, einen Imagefilm mit der eigenen Kamera zu erstellen, denn es ist einfach viel zu viel zu beachten, was nichts mit einer möglichst teuren Kamera zu tun hat. Will man das Ziel erreichen, ist es sinnvoll, jemanden damit zu beauftragen, der sich wirklich damit auskennt und auch Zugriff auf die notwendigen technischen Mittel besitzt. Es hat sicherlich seinen Preis, aber es ist gut investiertes Geld, denn potenzielle Kunden entscheiden sich meist sehr spontan. Ein einmal abgeschreckter Kunde, kommt in der Regel nicht mehr zurück.

    Die rasante Entwicklung des Internets und die dazugehörigen technischen Innovationen fordern von Unternehmen immer mehr Kreativität bezüglich ihres Internetauftritts.

    Wie läuft nun aber die Produktion ab? Ziel eines Imagefilms ist es, den wesentlichen Aussagewunsch eines Unternehmens filmisch in einfach nachvollziehbaren Handlungen bzw. Darstellungen umzusetzen.

    Der erste Schritt ist die Konzeption und Planung. Im Gespräch mit einem Beauftragten werden zunächst grundlegende Fragen geklärt. Was möchte der Kunde mit dem Film aussagen und wen möchte er ansprechen? Auch die Budgetfrage wird am Anfang besprochen, denn es gibt neben aufwendigen High-End-Produktionen auch leichter zu realisierende Produktionen, die mitunter für den Kunden schon ausreichen, weil sie ihre Wirkung bestens erfüllen.

    Ziel ist es, ein fein ausgearbeitetes Storyboard zu erstellen, was die folgende Produktion in allen Details beschreibt. Hier wird jede Kameraeinstellung genauestens geplant und beispielsweise auf Musik und Sprechertext abgestimmt. Auch ein Drehbuch wird erstellt.

    In der nun folgenden Produktion geht es darum, das zwischen Auftraggeber und Ersteller abgestimmte Storyboard technisch umzusetzen. Eine gute Vorarbeit macht sich jetzt bezahlt. Das Drehteam plant die technische Umsetzung und organisiert dementsprechend die erforderliche Technik. Es muss nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen werden, denn oft reichen auch einfache Lösungen.

    Nach den Dreharbeiten gemäß Drehbuch wird dann der eigentliche Film am Schnittplatz erstellt. Hier wird der Film entsprechend dem Storyboard und Drehbuch geschnitten. Es können dann auch noch Animationen hinzugefügt und auditiven Elementen ergänzt werden.

    In der folgenden Postproduktion erhält der Imagefilm den letzten Schliff. Hier können sogenannte Looks die Aussage des Films unterstützen und gezielt Effekte eingearbeitet und saubere Übergänge konstruiert werden. Wenn der Imagefilm einmal fertig ist, kommt es natürlich darauf an, ob ihn überhaupt jemand bemerkt. Es sollte natürlich auf der eigenen Homepage platziert werden, aber er wird besonders erfolgreich sein, wenn er auf möglichst viele Kanäle gestreut wird. Auf Video-Plattformen wie z.B. YouTube ist eine Verbreitung relativ einfach. Das Internet bietet unzählige Portale, einen Imagefilm zu präsentieren.

    Imagefilm Konzepte
    Nicht jedes Konzept passt zu jedem Unternehmen und deshalb sollte man zusammen mit dem Kunden besprechen, welches Konzept das richtige ist. Der Kunde hat oft schon eine gewisse Vorstellung. Im Folgenden werden einige Konzepte angerissen. Natürlich lassen sich die Konzepte teilweise kombinieren, aber Vorsicht, es ist schnell keine klare Linie mehr erkennbar. Noch ein Hinweis: Ein Imagefilm ist kein Spielfilm mit einer entsprechenden Läng. Die Titel der Konzepte habe ich mir teilweise einfach ausgedacht;-)

    Reportage Imagefilm
    Es werden die einzelnen Abteilungen bzw. Einsatzgebiete der Firma gefilmt. Ein unterlegter Sprechertext gibt Auskunft über die gezeigten Bildinformationen. Bei produzierenden Betrieben wird dadurch ein virtueller Rundgang von der Fertigung gezeigt. Potenzielle Kunden können sich damit sehr schnell einen sachlichen Überblick verschaffen und deshalb muss der Film auch nicht spannend sein. Weitere Möglichkeiten liegen darin, einen Hauptfilm über die gesamte Firma zu schneiden und über die einzelnen Einsatzgebiete jeweils einen eigenen mit mehr detaillierten Angaben.

    Sprechender Imagefilm
    Hier kommen alle aus der Belegschaft zu Wort, die zur Sache etwas beizutragen haben. Wenn ein potenzieller Kunde den Film gesehen hat und dann in den Betrieb kommt, hat er ein sehr hohen Widererkennungseffekt. Bei Unternehmen mit hoher Fluktuation ist dieses Konzept weniger zu empfehlen. Wichtig ist hier, sich die Rechte an den Aufnahmen von den gezeigten Personen abtreten zu lassen, ansonsten geht man das Risiko ein, eine gezeigte Person aus dem Film entfernen zu müssen. Bei Nichtachtung können hohe Strafen gemäß DSGVO folgen.

    Wir sind was Imagefilm
    Wir, Firma Musterfirma, fertigen aufwendig und in h&chster Perfektion DAS Produkt Musterprodukt. Hier wird ein Produkt genutzt, was eine gewisse Faszination hat, weil es z.B. sehr groß, sehr klein, oder extrem Präzise ist. Es werden Teile des Betriebs bei der Fertigung gezeigt. Es wird der Eindruck vermittelt, dass das nur dieser Betrieb so gut kann.

    Verdrehte Welt Imagefilm
    Ein Imagefilm sollte immer etwas Positives aussagen. Das ist bei Betrieben, die mit der Entsorgung von z.B. Schadstoffen zu tun haben so nur schlecht möglich. Wenn man aber zeigt, was der Entzug der Schadstoffe aus der Umwelt im Bereich Lebensqualität und entlastete Natur bewirkt, hat man durchaus eine positive Aussage. Also in solchen Fällen einfach nur die positiven Auswirkungen der Tätigkeiten zeigen.

    Erfahrungsbericht Imagefilm
    Eine Person erzählt, wie ihre Erfahrungen mit dem Betrieb waren und wie ihr geholfen wurde. Das Ganze wird mit Filmmaterial hinterlegt, was das gesagte darstellt. Das kann z.B. eine Reparatur eines Geräts oder alten Erbstücks sein. Dadurch, dass eine offensichtlich externe Person das Ganze kommentiert, wirkt das authentischer, als wenn der Chef des Betriebs das gleiche erzählen würde.

    Gegenteil Imagefilm
    Es werden z.B. Events, Universitäten, U- bzw. S-Bahnen, Theater, gemütliche Gaststätten usw. gezeigt. Der Kommentator erzählt aber nur etwas von "nichts los, keine Bildungsmöglichkeiten, kein Verkehrsnetz, keine Kultur, nichts, wo man sich trifft usw.". Es ist also genau das Gegenteil, was gezeigt wird. Es leuchtet jedem ein, was damit gemeint ist.

    Übertriebener Imagefilm
    Es werden Dinge in übertriebener Form dargestellt, wobei das offensichtlich sein muss und es auch nicht ganz ernst genommen werden kann. Es geht darum, Aufmerksamkeit zu erhalten, koste es, was es wolle. Wichtig ist, es darf niemand falsch verstehen können.

    Lustiger Imagefilm
    Die Zielgruppe darf nicht Bieder und immer für einen Spaß offen sein. Manche Artikel eignen sich gut für absurde Anwendungsmöglichkeiten, die eigentlich so nicht gedacht sind. Jeder kennt natürlich die korrekte Anwendung, aber es geht ja darum, Aufmerksamkeit zu erlangen. Nicht vergessen, nicht der Artikel stellt den Betrieb dar, er ist nur Mittel zum Zweck.

    Wow Imagefilm
    Wow ist ein Ausdruck des Erstaunens. Wenn ein Film damit anfängt, was man schon immer haben wollte, es aber so noch nicht gibt, weckt das schon einmal Interesse. Umso mehr steigt das Interesse und löst ein Erstaunen aus, wenn nun anschließend genau das angepriesen wird. Das kann z.B. eine Softwarelösung eines bestimmten Betriebs sein, die nun eine Funktionalität erhalten hat, die man sich schon immer gewünscht hatte.

    Win-win Imagefilm
    Ein Betrieb schildert in einem Film, wie er bei seinen Projekten durch einen externen Dienstleister, z.B. in der Beratung unterstützt wurde. Es profitieren beide, denn der eine zeigt, dass er sich bei seinen Projekten professionell beraten läst und der andere wird wegen seiner guten Beratungsleistungen angepriesen.

    Sagen umwobener Imagefilm
    Es handelt sich hier um eine sehr seltene Form, denn es ist praktisch nur anwendbar, wenn man einen Artikel hat, der bereits an anderer Stelle eine Art Kultstatus hat. Bei diesem Konzept steuert man den Zuschauer, indem man von bekannten Dingen ableitet, bzw. suggeriert. Wenn man z.B. ein Erfrischungsgetränk anbieten möchte, kann durchaus von Coca-Cola abgeleitet werden. Nicht, das Coca-Cola zu sehen ist, aber die Art und Weise, wie sich Coca-Cola selber darstellt, kann genutzt werden.

    Fiktiver Imagefilm
    Hier ist alles möglich, bis hin zur Traumwelt. In diesem Konzept werden oft Dinge miteinander verglichen bzw. abgeleitet. Das kann sehr schnell nach hinten rausgehen und deshalb ist hier eine gründliche Planung und Abwägung unbedingt nötig. Oft werden kreative Welten erschaffen mit zündenden Idee, passender Musik, und ansprechende Kameraführungen.

    Satire Imagefilm
    Diese Form ist wohl nur mit Schauspielern umzusetzen, denn es müssen viele Dinge passen, um gewisse Spitzen rüberzubringen. Beispiel: Alle kennen die übertriebenen Anforderungen an einen Bewerber. Er soll alles Mögliche können und dabei natürlich sehr Bescheiden sein. Mit so einer Profilanforderung wird eine Zeitarbeitsfirma beauftragt. Weil die nur Spitzenleute vermitteln, haben die natürlich 5 Minuten später den passenden Kandidaten. Das ist Satire pur.

    Superhero Imagefilm
    Helden mit unmenschlichen Fähigkeiten kommen sehr oft gut an. Die sind permanent Einsatzbereit, Unfehlbar und nur für den Kunden da. Vor allem beraten die den Kunden in seinem Interesse und nicht im Sinne des Betriebs. Es soll Leute geben, die das glauben;-)

    Rechthaberisch Imagefilm
    Beispiel: Ein Chef hält vor der gesamten Belegschaft einen Vortrag zum Thema Umweltschutz. Dabei bekundet er, ein Aushängeschild der Firma in diesem Bereich würde nicht schlecht sein. Da erlaubt sich dann ein kleiner Angestellter etwas für die Umwelt zu tun, indem er Recycling-Papier bestellt, um Darauf die Rechnungen zu drucken. Das geht natürlich so nicht und der Chef regt sich auf. Immer wieder kann der Angestellte seinen Argumenten gegen das Papier kontern und macht somit Werbung für das Produkt und den Betrieb, der das Papier herstellt. Zum Schluss sieht der Chef ein, dass er damit nicht durchkommt und fragt, warum das Papier nicht schon lange eingesetzt wurde.

    Liebes- oder Romantik-Filme

    • Liebesfilme sind keine Pornos!
    • Lange Schnittsequenz.
    • Entsprechende Musik einsetzen.
    • Sonnige oder diffuse Farbstimmungen erzeugen, wie z.B. im Film Bilitis (1977) von David Hamilton.
    • Light Sweeps können zur harmonischen Stimmung beitragen.

    Actionfilm

    In solchen Filmen kommen immer wieder Sequenzen vor, die dem Actionfilm schon fast vorbehalten sind. Ein Beispiel ist die Explosion. Sie wird oft mehrmals hintereinander aus verschiedenen Kamerapositionen oder Geschwindigkeiten (Zeitlupe) gezeigt.
    Shutter-Speed/Angle ändern: Die Standardeinstellung 25 fps ist beim Shutter-Speed/Angle 1/50 bzw. 180 Grad. In Action-Scenen wird dieser Wert gerne verdoppelt, also auf 1/25 bzw. 360 Grad. Näheres siehe ISO-Blende-Shutter
    • Hohen Kontrast im Bild erzeugen (Schatten dunkler und helles aufhellen)
    • Kurze Schnittsequenz.
    • Zeitlupe einsetzen, um Effekte wirksamer zu machen.
    • Das Element Audio und vor allem Soundeffekte werden hier stets stark in Anspruch genommen.

    Drama

    Es handelt sich meist um ausweglose Situationen, die einfach nicht gelöst werden können.
    Es wird das Gefühl vermittelt, dass man nicht tauschen möchte.
    • Dunkle Lichtstimmungen unterstreichen die Dramatik.
    • Wo schon etwas schlimmes ist, noch einen draufgeben, oder das Schlimme verstärken.

    Horror

    Horrorfilme sind eigentlich immer eingefärbt, texturiert (VFX und CGI) und stimmungsgeladen. Dialoge, oder schöne Gegenden, wohl möglich noch mit Sonnenschein, schöne Gebäude, oder verliebte Menschen kommen meist nur am Anfang, oder gar nicht vor. Das Element Audio und vor allem Soundeffekte werden hier stets stark in Anspruch genommen.
    5Tips:
    • TEXT Durch etwas durchsichtiges, wie z.B. eine Fensterscheibe filmen, das gibt mehr eine unheilvolle oder böse Stimmung.
    • Unterbelichten, das unterstützt ebenfalls eine unheilvolle oder böse Stimmung.
    • Nebel wird auch immer wieder eingesetzt.
    • Einfärbungen. Oft wird die Farbe Grün ausgewählt.
    • TEXT Eine schräge Kameraperspektive (Dutch Angle oder auch Dutch Tilt genannt). Es soll ein unwirklicher Eindruck erzeugt werden. Ein klares Merkmal ist ein schief liegender Horizont, der gut mit einer Auf- oder Untersicht kombiniert werden kann. Eingeleitet wird der Dutch-Angle oft, wenn etwas nicht stimmt.
      Beispiel: Jemand stellt einer Person eine Frage, die auch antwortet. Die Antwort ist aber nicht wahr. Nach einem Schnitt auf den Fragenden wird der Dutch-Angle (eventuell mit geichzeitigem Low-Angle) eingesetzt und der Fragende stellt eine Gegenfrage, um die Unwahrheit aufzudecken. Dadurch wird die unstimmige Situation unterstrichen.

    Musik-Filme

    Die Planung
    • Gute Planung, denn die Erstellung darf nicht länger dauern, als dass das Lied überhaupt noch gehört wird, bzw. noch in den Charts steht.
    • Wenn möglich, den Titel schon einmal anhören, um einen groben Eindruck zu gewinnen.
    • Vorgespräch, um aufzunehmen, was der Künstler sich vorstellt und ausdrücken möchte. Immer entsprechende Notizen machen, um nichts zu vergessen.
    • Den Titel mehrmals anhören, um dabei Ideen zu entwickeln.
    • Erstellung eines Drehbuchs mit Bildern, damit der Künstler sieht und versteht, was du für die Umsetzung seiner Vorstellungen vorhast.
    • Nachgespräch, um darzustellen, was und wie man sich den Ablauf vorstellt. Anschließend sollten sich beide Seiten einig sein.
    Die Vorbereitung
    • Gute Vorbereitung für den Drehtag. Es sollte keine Kleinigkeit fehlen, da die Zeit knapp ist. Eine Checkliste ist da sehr hilfreich.
    • Sollen Computeranimationen, Zeichentrick, Stop-Motion, Bandmitglieder oder externe Schauspieler eingesetzt werden?
    • Wo wird der Drehort sein und wie sieht er aus?
    • Oft wird ein GreenScreen eingesetzt. Ist das bei diesem Dreh auch der Fall?
    • Wird eine Windmaschine benötigt?
    • Flickerfreies Licht- und Farb-Effekte für die Beleuchtung planen. Auch Nebel wird immer wieder gern genommen. Statt einer Nebelmaschine kann auch ein "Nebel-Filter" (Cine-Haze) vor das Objektiv gebracht werden.
    • Sollen Overlays eingesetzt werden?
    • Bei z.B. langsamer Musik können auch Kerzen eingesetzt werden. Die müssen aber durch entsprechende Beleuchtung unterstützt werden, da sie selber kaum Leuchtkraft haben.
    • TEXT Auf eine einheitliche Farbtemperatur achten. Nicht verschiedenen Kelvin-Werte bei z.B. Glühlampen verwenden, es sei denn, es ist ausdrücklich gewünscht.
    • Mit einem anamorphen Lens Objektiv können tolle Lensflairs erzeugt werden.
    • Je nach Musik sollte man die Kamerabewegungen planen. Bei langsamer Musik eignen sich z.B. langsam bewegende Slider. Bei schnellerer Musik werden die Kamerabewegungen auch schneller. Da hilft oft ein Gimbal.
    Der Drehtag
    • In den Drehpausen für Abwechslung sorgen, damit alle ruhig und entspannt bleiben. Man selber sollte Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen, denn damit erreicht man, dass die alle Vertrauen. Frei nach dem Motto "Der weis was er tut".
    • Einmal das gesamte Musikstück durchgehend aufnehmen. Es dient im Schnitt zur Orientierung.
    • Verschiedene Objektive mit Brennweiten verwenden.
    • Details filmen, die können oft als B-Roll eingesetzt werden.
    • Eventuell bei den einzelnen Takes gleichzeitig mit mehreren Kameras aus verschiedenen Positionen und Perspektiven filmen. Dann hat man im späteren Schnitt mehr Möglichkeiten.
    • Den Künstler anleiten, bestimmte Bewegungen durchzuführen, um bestimmte Dinge im Schnitt umsetzen zu können, was ihr vorher geplant hattet.
    Der Filmschnitt
    • Wenn möglich und sinnvoll im Takt der Musik schneiden. Auch Zwischen, bzw. Doppeltakte usw. werden oft verwendet.
    • Lippen-Synchronität ist extrem wichtig. Wenn die Lippenbewegungen nicht zum Ton passen, fällt das garantiert negativ auf. Da gibt es in der Schnittsoftware bereits sehr gute Tools, um das hinzubekommen.
    • Sequenzen oder Bilder (B-Roll) zeigen, die etwas mit der Musik zu tun haben.

    Eventfilm und Aftermovie

    Natürlich kann man mit einem riesigen Aufgebot viel mehr machen, als das, was im Folgenden aufgezählt wird, aber hier geht es darum, wenn man es alleine oder zu zweit durchführt.

    Die Planung
    • Vorgespräch mit dem Auftraggeber, um aufzunehmen, was er sich vorstellt und ausdrücken möchte. Immer entsprechende Notizen machen, um nichts zu vergessen.
    • Gute Planung, denn das Filmen ist nur live möglich.
    • Möglichst unauffällige Ausrüstung zusammenstellen. Es ist dann leichter, echte Emotionen einzufangen, denn wenn vor Ort eine Kamera bemerkt wird, verhalten sich Menschen automatisch irgendwie verstellt.
    • Mindestens zwei Objektive (z.B. 50mm und Weitwinkel) bereitstellen.
    • Packliste zum Abhaken, ob alles da ist, erstellen.
    Die Vorbereitung
    • Ein Timetable erstellen. Das heißt, wenn man auf einem Festival ist, ist ein ausgedruckter Plan sehr hilfreich, um zu wissen, welche Band zum Beispiel wann spielt, damit man auch keine wichtige Band verpasst. Oder man bespricht mit dem Veranstalter, welche Events auf jeden Fall im Video drin sein müssen.
    • Noch einmal prüfen, ob alles, was benötigt wird, griffbereit vorliegt. Auch prüfen, ob die Akkus geladen sind.
    Der Drehtag
    • Möglichst etwas im Hintergrund bleiben, um nicht bemerkt zu werden.
    • Mit 50 bzw. 100fps filmen, um später in der Postproduktion Slow-Motion zu ermöglichen.
    • Mit 25, 50 bzw. einem mehrfachen filmen, um flackernde Lampen im Bild zu vermeiden, den die leuchten mit 50 Hz.
    • Emotionen wirken in Slow-Motion irgendwie nochmal deutlich besser, als wenn man es in normaler Geschwindigkeit abläuft.
    • Filmen aus der richtigen Perspektive. Von oben, z.B. mit einer Drone gefilmt, sieht man bei einer nicht so gut besuchten Veranstalltung viele leere Plätze. Wenn man jedoch von der Seite filmt, erkennt man die Lücken nicht.
    • Grundsätzlich gilt, dass längere Brennweiten, alles ein bisschen näher zusammenrücken lassen. Das heißt alles wirkt ein bisschen enger und voller, während Weitwinkel-Oppektive eher alles ein bisschen näher erscheinen lassen.
    • Lieber zu viel filmen, als zu wenig, denn dann hat man im Schnitt bessere Möglichkeiten.
    • Wenn nicht anders möglich, statt einem Dreibein Stativ ein Mono-Pod verwenden. Damit ist man wesentlich beweglicher.
    • Bei Events, die draußen und im Innenbereich stattfinden und wenn es dann auch noch Nasskalt ist, beschlagen die Linsen. Es muss also genug Zeit zur Verfügung stehen, damit sich die Kamera akklimatisieren kann.
    • Genug Audio aufnehmen. Am besten das gesamte Event durchgängig mit einem Rekorder aufnehmen.
    • B-Roll aufnehmen. Das erleichtert den späteren Schnitt.
    Der Filmschnitt
    • Die eventuellen Vorgaben des Auftraggebers beachten.
    • Eine eventuelle Hintergrundnusik richtig wählen. Mit einem zu traurigen Song kann man natürlich die ganze Stimmung im Video kaputt machen, oder sogar eine völlig falsche Atmosphäre erzeugen.
    • Mit einem passenden Sounddesign kann der Film deutlich interessanter werden.
    • Beim Schnitt auf so ein gewisses Storytelling achten. Was ich mit Storytelling meine, ist nicht, dass man irgendeine Fake Story oder so was ins Video einbaut , sondern ich meine Szenen, die irgendwie zusammenpassen, auch zusammen ins Video schneidet. Das ist einen Grund, dass der Zuschauer diesem Video dann einfacher folgen kann, als wenn man irgendwelche Aufnahmen zusammenschneidet.
    • Viel Zeit in richtiges Color Grading Investieren. Color Grading ist für die Stimmung genauso wichtig wie die richtige Musik.

    Science-Fiction-Filme

    • Viele Dinge, die für Actionfilme zutreffen, treffen auch hier zu, nur das die Realität viel mehr auf der Strecke bleibt.
    • Da die Realität nicht viel hergibt, müssen Computeranimationen usw. herhalten (VFX / CGI).
    • Das GreenScreen Verfahren wird sehr oft eingesetzt.
    • Einfärbungen. Oft wird die Farbe Blau ausgewählt.
    • 3D Objekte sind geeignet, um Dinge darzustellen, die es nicht gibt, oder Modelle zu aufwändig wären.
    • Der Maskenbildner ist stark gefordert.
    • Licht-, Farb- und Sound-Effekte einsetzen.

    Historien-Filme

    Es handelt sich in einem gewissen Maß darum, historische Ereignisse aufzuarbeiten, so wie es in einer Dokumentation auch der Fall ist. Im Historien-Film geht es allerding nur um die Vergangenheit.
    • Darauf achten, dass keine Dinge aus der Zeit nach dem der Film spielt versehentlich erscheinen.
    • Man benötigt entsprechende Kulissen. Oft werden alte Gebäude verwendet. Die "alte" Umgebung wird oft mit CGI/VFX erzeugt.
    • Entsprechende Kleidung muss besorgt werden. Eine relativ günstige Möglichkeit ist ein Kostümverleihhaus.
    • Filmutensilien aus dieser Zeit wie z.B. Autos, Maschinen, Werkzeuge oder Geräte müssen vorhanden sein. Teilweise können solche Artikel auf einem Flohmarkt erworben werden.
    • Damals hatte man einen anderen Sprachgebrauch wie z.B. "sag er ihm, er solle...".
    • Sepia oder schwarz-weiß kann Verwendung finden.



    id4you.de