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Filter

Filmrolle          (Stand: 08.06.2023)

Warum ist der Einsatz von Filtern manchmal eine gute Entscheidung
Bei verschiedenen Lichtverhältnissen ist es schwierig bzw. gar nicht möglich, die Kamera optimal einzustellen. Um Spiegelungen auf glatten Flächen gar nicht erst aufzunehmen, werden Pol-Filter eingesetzt. Oft ist der Himmel überbelichtet und das Motiv in Ordnung, aber das Motiv unterbelichtet und der Himmel in Ordnung. Wenn der Himmel überbelichtet ist, verschwinden auch die Konturen der Wolken. Das kann im nachhinein kaum noch korrigiert werden. Hier werden gerne Verlaufsfilter verwendet. Der Filter dunkelt im oberen Bereich den Himmel ab und im unteren Bereich wird das Licht ohne Filterung durchgelassen. Das erzeugt eine ausgewogene Belichtung.

Für einige Situationen gibt die folgende Tabelle eine kleine Hilfe, bei welchen Bedingungen welcher Filter eingesetzt werden kann.
Filter-Typ F-Stop Bewirkt Verwendung
Polarizer 1,6 Entspiegelung Bei allen Bedingungen, um Spiegelungen zu vermeiden
ND4 2 Kontrasterhöhung Dämmerung, Shutter = 1/250s
ND8 3 Kontrasterhöhung Bedeckt, Shutter = 1/500s
ND16 4 Kontrasterhöhung Bewölkt, Shutter = 1/1000s
ND32 5 Kontrasterhöhung Sonnig und sehr hell, Shutter = 1/1250s
ND64 6 Kontrasterhöhung Schnee, Wasser, Wüste und extrem hell
ND4/PL 3 Kontrasterhöhung und Entspiegelung Dämmerung und Unterdrücken von Spiegelungen
ND8/PL 3 Kontrasterhöhung und Entspiegelung Bedeckt und Unterdrücken von Spiegelungen
ND16/PL 4 Kontrasterhöhung und Entspiegelung Bewölkt & Unterdrücken von Spiegelungen
ND32/PL 5 Kontrasterhöhung und Entspiegelung Sonnig und Unterdrücken von Spiegelungen
ND64/PL 6 Kontrasterhöhung und Entspiegelung Schnee, Wasser, Wüste und Unterdrücken von Spiegelungen
UV - gegen Lichtbrechungen Schnee, Wasser, Wüste bei analogem Film
Macro - Brennweite wird verschoben Nah- und Dateilaufnahmen
Rot - natürliche Farbgebung blaustichiges Wasser
Snorkel - natürliche Farbgebung bis 10m Wassertiefe
Magenta - natürliche Farbgebung grüstichiges Wasser
Tiffen-Black Pro-Mist - Entschärfung, Bild rauchig, leichter Glow-Effekt Cinematic-Effekt

UV-Filter:
Der UV-Filter filtert ultraviolettes Licht heraus. Das war sinnvoll, als man noch auf Filmstreifen gefilmt hatte. Heute ist das nicht mehr nötig, es sei denn, man möchte das Objektiv schützen. Achtung: Die Bildqualität wird, wie bei nahezu jedem Filter, vermindert.

Pol-Filter:
Reflektionen bzw. Spiegelungen werden vermindert und der Kontrast wird angehoben. Die Farben werden intensiver.
Beispiele sind die spiegelnde Wasseroberfläche, oder auch das auf Hochglanz polierte Auto.

ND bzw. VND-Filter:
ND-Filter auch Grau-Filter genannt (ND = Neutral Density) wirkt wie eine Sonnenbrille und verhindert Überbelichtungen. Es fällt weniger Licht auf den Sensor. Dadurch kann länger belichtet werden. Um Motion-Blur bzw. Bewegungsunschärfe hinbekommen zu können, gilt die Faustregel: Belichtungszeit = 2 x Bildrate. Beispiel: 25 FPS = 1/50 Belichtungszeit.
Ein Sonderfall ist der VND-Filter. V steht für Variabel. So ein Filter kann in gewissen Grenzen variabel eingestellt werden. Ein ständiger Filterwechsel entfällt dabei.
Um bei hellem Sonnenlicht die Faustregel (Belichtungszeit = 2 x Bildrate) ohne ND-Filter etwas besser einhalten zu können, kann man den ISO-Wert runterregeln und/oder die Blende mit ca. 14-22 schließen. Das sind aber nur Notlösungen.

Spezial FX-Filter:
Hier gibt es natürlich die unterschiedlichsten Filter für völlig verschiedene Effekte. Vieles, was FX-Filter bewirken, kann jedoch gerade bei Farbfiltern auch in der Postproduktion erledigt werden. Dort hat man sogar mehr Möglichkeiten und kann sie einzeln ausprobieren, ohne das originale Bildmaterial zu ändern.
Trotzdem hier ein Beispiel für einen Filter: Der "Tiffen-Black Pro-Mist" wird oft in Sozial Media eingesetzt. Er reduziert ein wenig die digitale Schärfe und lässt das Bild rauchig mit leichtem Glow-Effekt erscheinen. Es gibt ihn in verschiedenen Stäken (von 1/8 bis 4). Mit 1/4 ist man meist gut beraten.

Farbfilter werden für bestimmte Effekte eingesetzt. Sie verlieren aber immer mehr an Bedeutung, da das meistens bei der Farbkorrektur am Schnittplatzlatz gemacht wird.


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